Hier ist eine Analyse und Prognose zur RENK Group Aktie, basierend auf aktuellen Daten von Ende Dezember 2025.
Zusammenfassung & aktuelle Situation der Renk Aktie

Die Aktie der RENK Group (ISIN: DE000RENK730), einem führenden Anbieter von Antriebslösungen für militärische und zivile Anwendungen, hat ein turbulentes, aber insgesamt sehr starkes Jahr 2025 hinter sich. Nach dem Börsengang Anfang 2024 konnte sich das Papier mehr als verdoppeln. Zuletzt konsolidierte der Kurs jedoch.
- Aktueller Kurs (Stand 30.12.2025): ca. 53,95 EUR
- Performance 1 Jahr: ca. +190%
- Performance 6 Monate: ca. -20%
- Marktkapitalisierung: ca. 5,3 Mrd. EUR
- Indexzugehörigkeit: MDAX (seit März 2025)
1. 🏎️ Fundamentalanalyse: Der Blick unter die Motorhaube
Der „Leopard 2“ fährt nicht ohne RENK. Das ist die Story. Aber was zahlen wir für diese Story?
- Bewertung (KGV & KUV): Die Aktie ist kein Schnäppchen. Mit einem KGV (2025e) von ca. 37 und einem KUV von fast 4 wird hier viel Zukunftsmusik eingepreist. Die Rüstungsbranche hat seit 2022 eine Sonderkonjunktur, und RENK wird bewertet wie ein Tech-Start-up, nicht wie ein klassischer Industriebetrieb.
- PEG-Ratio (Price-Earnings-Growth): Hier wird es spannend. Bei einem geschätzten Gewinnwachstum von 20–25% p.a. liegt das PEG bei ca. 1,5 bis 1,8.
- Urteil: Über 1,0. Das ist „Sportlich“. Du zahlst einen Premium-Aufschlag für die Sicherheit der vollen Auftragsbücher. Kein „Deep Value“, sondern „Growth at a Reasonable Price“ (GARP) an der oberen Grenze.
- Free Cashflow: Der Auftragsbestand ist auf Rekordhoch (> 1,25 Mrd. € Order Intake in 9M 2025). Das Problem: Rüstungsdeals sind zäh. Der Cashflow kommt oft in Schüben (Anzahlungen vs. Auslieferung). Es ist „Benzin“ da, aber der Tankwart (CFO) muss gut haushalten, um das Wachstum zu finanzieren.
- Red Flags 🚩: Der Exit von Triton. Der Private-Equity-Investor hat im August 2025 seine restlichen Anteile verkauft. Das ist gut für den Free Float (Handelbarkeit), aber wenn der „Insider“ komplett aussteigt, fragt man sich: Wissen die, dass der Gipfel erreicht ist?
2. 📉 Technische Analyse: Den perfekten Einstieg finden
Hier musst du aufpassen, um nicht ins offene Messer zu greifen.
- GD200 (200-Tage-Linie): Der Kurs notiert aktuell unter der GD200 (~63 €). Das ist charttechnisch ein Abwärtstrend bzw. eine starke Korrekturphase. Der Hype vom Börsengang wird gerade „verdaut“.
- Unterstützung: Achte auf die Zone um 50–52 €. Wenn diese Marke bricht, könnte es noch eine Etage tiefer gehen. Hier liegen psychologische Kaufmarken.
- Indikatoren:
- RSI: Der Markt wirkt abgekühlt, teilweise überverkauft. Das Panik-Selling scheint vorbei, aber die Bullen schlafen noch.
- Fazit: Aktuell kein blinder Kauf! Warte auf eine Bodenbildung (z.B. Seitwärtsbewegung über 2-3 Wochen) über der 52 € Marke.
3. 🏰 Der Burggraben (Moat): Buffetts Panzerung
Das ist der stärkste Punkt von RENK.
- Technologie-Monopol: RENK baut das Getriebe für den Leopard 2, den französischen Leclerc und den britischen Challenger.
- Lock-in-Effekt: Du kannst in einen Panzer nicht einfach ein anderes Getriebe einbauen. Das erfordert Jahre an Zertifizierung. Wer einmal RENK kauft, bleibt bei RENK (Wartung, Ersatzteile).
- Angreifbarkeit: Extrem gering. Die Eintrittsbarrieren sind riesig. Niemand gründet mal eben ein Start-up für 70-Tonnen-Panzergetriebe.
- Ziviles Standbein: Vergiss nicht die Industrie-Getriebe (Wasserstoff, CCUS). Das ist der „Joker“ für 2030, falls der Rüstungsboom abflacht.
4. 👔 Management-Qualität: Der Nasenfaktor
Hier gab es 2025 ein Beben.
- Der Wechsel: Die gefeierte CEO Susanne Wiegand (das Gesicht des IPOs) ist weg. Seit Februar 2025 führt Alexander Sagel das Ruder. Er war vorher COO (Chief Operating Officer).
- Bewertung: Sagel ist ein „Maschinenraum-Typ“, kein „Showman“. Das ist gut für die Abarbeitung der Aufträge, aber schlecht für die Story an der Börse.
- Capital Allocation: Das Management investiert aggressiv in Kapazitätserweiterung (Indien, USA). Das ist richtig, um die Nachfrage 2030 zu bedienen. Keine dummen Übernahmen bisher.
- Skin in the Game: Durch den Triton-Ausstieg gibt es keinen dominierenden Großaktionär mehr. Das Management muss nun eigenständig performen, ohne das Sicherheitsnetz des Finanzinvestors.
5. 🎭 Sentiment-Analyse: Gegen die Herde wetten
- Stimmung: „Katerstimmung nach der Party“. Anfang 2024 war RENK der heiße Scheiß („Rüstung geht immer“). Jetzt, Ende 2025, ist Ernüchterung eingekehrt, weil die Kurse korrigieren.
- Chance: Genau das willst du als strategischer Investor sehen. Die „Zocker“ sind raus, die „Touristen“ verkaufen. Das Sentiment dreht von „Gier“ auf „Angst/Desinteresse“.
- Short-Interest: Beobachten! Wenn Hedgefonds gegen die Aktie wetten (wegen der hohen Bewertung), kann das den Druck erhöhen.
6. 💸 Dividenden-Check
Erwarte hier keine Reichtümer.
- Rendite: Mit ~0,8% bis 1,0% Dividendenrendite ist das keine Einkommens-Aktie.
- Payout-Ratio: Lag zuletzt sehr hoch (fast 80%). Das ist für ein Wachstumsunternehmen eigentlich zu viel. Ich würde mir wünschen, dass sie das Geld lieber in neue Fabriken stecken als es auszuschütten.
- Urteil: Nimm die Dividende als „Trostpflaster“, aber kaufe die Aktie niemals deswegen.
7. 📝 Das Fazit: Eintrag ins Investment-Tagebuch – Prognose 2030
RENK ist kein „Müll“, sondern eine Qualitätsaktie in einer sehr teuren Verpackung, die gerade etwas günstiger wird.
Die These für 2030: Die NATO-Ziele (2% BIP) sind der Boden, nicht die Decke. Die Wiederbewaffnung Europas dauert Jahrzehnte, nicht Jahre. RENK peilt bis 2030 eine Umsatzverdopplung auf ca. 3 Mrd. € an. Wenn sie das schaffen und die Marge bei 20% halten, wächst das Unternehmen in seine Bewertung hinein.
Meine Meinung:
Video: Aktuelle Aktien-Analyse in unserem YouTube-Kanal
- Für Zocker: Finger weg. Der Momentum-Trade ist vorbei.
- Für Strategen: Watchlist (Lauerstellung).
Strategie: Setze dir einen Preisalarm bei 50,00 €. Wenn der Boden hält, beginne mit einer ersten Tranche (1/3 deiner geplanten Position). Wir sind in einer Konsolidierung – kaufe nicht alles auf einmal, sondern nutze den „Cost-Average-Effekt“ über die nächsten 6-12 Monate.
⚠️ Risiko: Wenn der Ukraine-Konflikt (hoffentlich) einfriert oder endet, könnten Rüstungsaktien psychologisch massiv abverkauft werden, auch wenn die Auftragsbücher voll bleiben („Sentiment-Crash“).




