Öl-Aktien 2022 kaufen

Kurzfristiger Kick mit hoher Dividende oder aussterbende Industrie? Wie entwickeln sich Öl-Aktien und erfinden sich Ölkonzerne für die Klimawende neu?

Die wichtigsten Öl-Aktien im Überblick

Erdölunternehmen sind für die Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung, denn sie liefern Kraftstoffe für den Transport und die Energieversorgung sowie die Hauptbestandteile der Petrochemikalien, die zur Herstellung von Produkten wie Kunststoffen, Gummi und Düngemitteln verwendet werden, auf die wir uns täglich verlassen.

Die Ölindustrie ist jedoch äußerst wettbewerbsintensiv und volatil. Gewinne und Verluste können aufgrund kleiner Nachfrageveränderungen oder Maßnahmen von Petrostaaten wie Saudi-Arabien und Russland, deren Interessen den öffentlichen Unternehmen der Branche zuwiderlaufen können, stark schwanken.

Außerdem müssen die Anleger die Auswirkungen des Klimawandels auf die langfristigen Aussichten von Öl und Gas berücksichtigen. Der Energiesektor befindet sich im Umbruch, und die Unternehmen für erneuerbare Energien erobern immer mehr Marktanteile. Das bedeutet jedoch nicht, dass es in der Ölbranche nur wenige Chancen gibt. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Öl-Aktien und Faktoren, die vor dem Kauf von Ölaktien zu beachten sind, näher betrachtet.

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Öl-Aktien: Die wichtigsten Konzerne - Trendbetter.de

Im Folgenden haben wir für Sie eine Schnellübersicht der 11 größten Ölkonzerne der Welt in einem Ranking, auf Basis ihrer Marktkapitalisierung, zusammengestellt:

Scalable Capital

Exxon Mobil (Marktkapitalisierung: 344,1 Mrd. US-$)

Exxon Mobil ist, mit einer Marktkapitalisierung von 344,1 Mrd. US-$ und Umsätzen von 230,1 Mrd. US-$ im Jahr 2017, der weltgrößte Energiekonzern. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens umfasst die Exploration und Produktion von Öl und Gas, die Produktion von Strom und die Förderung von Kohle und Mineralien. Weitere Geschäftsbereiche sind Produktion und Vertrieb von Benzin, Ölprodukten und Chemikalien.

Royal Dutch Shell (306,5 Mrd. US-$)

Royal Dutch Shell (RD) ist nach Umsatz (2017: 321,8 Mrd. US-$) der weltweit  zweitgrößte Ölkonzern. Die Doppelholding wurde 2005 abgeschafft und eine einheitliche Konzernstruktur mit einem Management gebildet. Geschäftsfelder sind Exploration und Produktion von Öl und Gas, petrochemische Produkte sowie Erneuerbare Energien. Zudem betreibt der Konzern das weltgrößte Tankstellennetz.

Chevron (248,1 Mrd. US-$)

Der global operierende Energiekonzern Chevron mit Sitzen in Brasilien und den USA ist laut eigenen Angaben der größte Produzent geothermischer Energie. Das Unternehmen ist in der Öl- und Gas-Industrie in mehr als 180 Ländern aktiv und beschäftigte 2017 rund 51.900 Mitarbeiter. Dank einer Marktkapitalisierung von über 248,1 Mrd. US-$ liegt er an dritter Stelle unseres Rankings.

PetroChina (220,2 Mrd. US-$)

Petrochina entstand 1999 als Abspaltung der staatlichen China National Petroleum Corp. (CNPC). Heute ist der Konzern Marktführer im chinesischen Ölsektor. Hauptaktivitäten sind die Exploration und Förderung von Öl und Gas, die Herstellung chemischer Produkte sowie der Betrieb von Raffinerien und eines Netzes von rund 19.500 Tankstellen in China. Hauptkunden auf dem heimischen Markt sind Sinopec und der Mutterkonzern CNPC.

Total (168 Mrd. US-$)

Das französische Mineralölunternehmen Total mit Hauptsitz in Paris zählt ebenfalls zu den weltgrößten Ölkonzernen. Aktuell werden in 130 Ländern rund 99.000 Angestellt beschäftigt, in 30 Ländern fördert Total Gas und Öl. Die Aktie ist sowohl am französischen Börsenindex CAC 40 und an der amerikanischen NYSE notiert. Die Marktkapitalisierung von über 168 Mrd. US-$ verschafft Total Platz 5.

BP (152,6 Mrd. US-$)

BP ist eine Holdinggesellschaft, deren wichtigste Geschäftsbereiche Exploration, Förderung, Raffinierung und Vermarktung von Öl und Naturgas sowie Verarbeitung und Verkauf von petrochemischen Produkten sind. 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 251,9 Mrd. US-$, die Marktkapitalisierung liegt bei 152,6 Mrd. US-$.

Sinopec (138,6 Mrd. US-$)

Das chinesische Unternehmen wurde 2000 in Peking gegründet. Es beschäftigt sich mit Öl- und Erdgasvorkommen weltweit, raffiniert und vermarkt petrochemische Produkte. SInopec gehört zu drei größten Ölunternhmen Chinas. 2016 war es das erfolgreichste Öl- und Gasunternehmen mit dem gräßten Umsatz.

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Reliance Industries (93,1 Mrd. US-$)

Das größte Unternehmen Indiens wurde 1966 gegründet. Mit dem Umsatz 60,8 Mrd. US-$ steht es auf Platz 83 der Forbes Glodal 2000 (Stand 2018). Reliance Industries konzentriert sich in erster Linie auf Petrochemie (exploration und Refining)  und Textilien (unter der Marke Vimal).

Petrobras (92,6 Mrd. US-$)

Petrobras ist ein brasilianisches Unternehmen mit dem Hauptsitz in Rio de Janeiro. Seit der Gründung 1953 ist das Unternehmen in Gas- und Ölsegmente mit über 15 Raffinerien in Brasilien und im Ausland tätig. Das Unternehmen gehört zum Teil der Regierung.

Equinor (90,2 Mrd. US-$)

Equinor (früher Statoil ASA) wurde 1972 gegründet und ist der größte Öl- und Gaskonzern in den nordischen Ländern. Statoil ist weltweit in 34 Ländern präsent. Die wichtigsten Fördergebiete befinden sich in Brasilien, der Nordsee und der Barentssee. Der Konzern betreibt zudem 8 Raffinerien in Norwegen, Dänemark, Deutschland und Großbritannien.

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Name Fördermenge / Mio. boe pro Tag

  1. Saudi Aramco10,270
  2. ExxonMobil 4,237
  3. BP 3,926 PEMEX 3,683
  4. Royal Dutch Shell 3,473
  5. China National Petroleum Corporation 3,457
  6. Petróleos de Venezuela S.A. 3,300
  7. Chevron 2,667
  8. Kuwait Petroleum Corporation 2,500
  9. Total 2,356
  10. Nigerian National Petroleum Corporation 2,345
  11. Petrobras 2,298
  12. ConocoPhillips 1,936
  13. Lukoil 1,926
  14. Eni 1,770
  15. Rosneft 1,720
  16. Petronas 1,710

Quelle: Wikipedia

Wie man Öl-Aktien analysiert

Die Ölindustrie ist für Anleger von Natur aus riskant. Während jedes Segment der Branche eine Reihe spezifischer Risikofaktoren aufweist, ist das Ölgeschäft insgesamt sowohl zyklisch als auch volatil.

Die Ölnachfrage folgt im Allgemeinen dem Wirtschaftswachstum. Eine robuste Wirtschaft kann steigende Ölpreise und die Rentabilität der Ölproduzenten unterstützen. Aber auch geopolitische Faktoren und die Kapitalallokation spielen in der Branche eine entscheidende Rolle.

Zu den weltweit größten Erdöl exportierenden Ländern gehören die Mitglieder der OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries), eines Kartells, das die Erdölpolitik der Mitglieder koordiniert. Die Maßnahmen der OPEC können den Ölpreis erheblich beeinflussen. Im Jahr 2020 senkten die OPEC-Mitglieder die Preise, um Russland zu einer Drosselung der Produktion zu bewegen. Innerhalb eines Monats fielen die Preise für Öltermingeschäfte ins Minus, und die Produzenten bezahlten für die Abnahme ihres Öls.

Inzwischen können auch Ölgesellschaften, die unabhängig von der OPEC operieren, die Ölpreise beeinflussen, wenn sie zu viel oder zu wenig Kapital für neue Projekte bereitstellen. Da Öl- und Gasvorkommen über einen langen Zeitraum hinweg erschlossen werden, können die Unternehmen ihr Angebot nicht schnell erhöhen, wenn die Marktbedingungen günstig sind.

Angesichts der Volatilität der Ölpreise muss ein Ölunternehmen drei entscheidende Merkmale aufweisen, um die unvermeidlichen Abschwünge der Branche zu überstehen:

Ein starkes Finanzprofil mit einem Investment-Grade-Rating für Anleihen, beträchtliche Barmittel oder ausreichender Zugang zu erschwinglichen Krediten und überschaubare, gut strukturierte Schuldenlaufzeiten.

Niedrige Betriebskosten oder relativ stabile Cashflow-Ströme. E&P-Unternehmen müssen in der Lage sein, ihren Betrieb bei Ölpreisen unter 40 $ pro Barrel rentabel aufrechtzuerhalten, während Midstream-Unternehmen mehr als 85 % ihres Cashflows aus stabilen Quellen wie gebührenbasierten Verträgen beziehen sollten.

Downstream-Unternehmen sollten Betriebskosten haben, die unter dem Branchendurchschnitt liegen.

Diversifizierung. Erdölunternehmen sollten in mehr als einer geografischen Region tätig sein oder zumindest teilweise vertikal integriert sein, indem sie sich in mehreren verschiedenen Bereichen engagieren.

Risikomanagement ist der Schlüssel für Investitionen in den Ölmarkt

Der Ölmarkt kann recht anfällig sein, und ein geringes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann ihn oft aus dem Gleichgewicht bringen.

Das war Anfang 2020 deutlich zu sehen, als die COVID-19-Pandemie den Sektor ins Trudeln brachte. Folglich müssen Anleger bei der Auswahl von Öl-Aaktien vorsichtig sein.

Da der Trend weg geht von Benzin und Schweröl als Antrieb für Autos und Schiffe sollte man hier nicht auf eine aussterbende Branche setzen, wenn auch Öl nicht von heute auf morgen unwichtig werden wird.